Wenn der Aprilscherz danebengeht: Auch Scherze müssen sorgsam bedacht werden

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Ein Aprilscherz muss rechtssicher sein, damit es später kleine Probleme gibt. (Foto: Markus Burgdorf)
Ein Aprilscherz muss rechtssicher sein, damit es später kleine Probleme gibt. (Foto: Markus Burgdorf)

Aprilscherz peinlich: Da verschickt ein Münchner Fitness-StartUp am 1. April 2017 per Pressemitteilung die Nachricht, dass ein Nationalspieler als Investor beim StartUp einsteigt. Der Sport-Informations-Dienst bringt die Meldung, dessen Beitrag wird von vielen Medien, darunter auch Bild,  übernommen. Beim StartUp fragt am Wochenende niemand nach, so dass aus dem Scherz unversehens eine ernstgenommene Investitionsnachricht wird. Der Fußballer reagiert sauer und kündigt rechtliche Schritte an.

Zwei Tage später entschuldigt sich das StartUp über die Presse und schiebt alles auf einen Mitarbeiter, der den Aprilscherz, der angeblich nur für die Kunden bestimmt gewesen sei, aus Versehen in den Presseverteiler gegeben habe. Nun, es mag so gewesen sein, aber der Verdacht liegt nahe, dass man hier mit dieser angeblichen Scherzmeldung auf Kosten des erfolgreichen Sportlers einen PR-Coup landen wollte.

Aprilscherze werden immer beliebter

Während früher hauptsächlich die Medien Aprilscherze brachten und damit an zumindest einem Tag im Jahr mal schreiben und berichten konnten, was sich kreative Köpfe so ausdenken können, sind Aprilscherze von Unternehmen noch nicht ganz so weit verbreitet. Sie werden aber von Jahr zu Jahr mehr.

Unser Geschäftsführer Markus Burgdorf war als Leiter Öffentlichkeitsarbeit einer der Ersten, die den Aprilscherz für Unternehmens-PR salonfähig gemacht haben. „Wir haben in der letzten März-Woche per besonders gekennzeichneter Pressemitteilung immer einen neuen Reifentyp von Continental mit unglaublichen Eigenschaften vorgestellt, der zum 1. April auf den Markt kommen sollte. Den ersten Scherz dieser Art machte ich 1996.“

Die Besonderheit dieser Aprilscherze war, dass man tatsächlich glauben konnte, dass dieses Produkt tatsächlich entwickelt worden war – doch je weiter man las, desto klarer musste es werden, dass es sich dabei um einen Aprilscherz handeln muss. So hatte einer der Reifen kleine Propeller auf der Lauffläche, die während der Fahrt das Wasser auf der Fahrbahn zur Seite schleudern sollten. Dieser ContiPropContact war natürlich technisch nicht möglich, erhielt aber viele Presseberichte. Und da bei diesen Artikeln der Hinweis auf den Aprilscherz fehlten, kamen dann auch immer zahlreiche Anfragen von Verbrauchern. Fernsehsender und Produktsgesellschaften wollten diese Reifensensation in Aktion filmen und mussten dann lernen, dass dieser Reifen tatsächlich ein Aprilscherz war. Ein Problem entstand daraus nie, denn alle Aprilscherze folgten dem gleichen Prinzip: Sie waren so überzogen, dass man es merken musste und sie bezogen nie fremde Personen mit ein. Selbst der angeblich zuständige Entwicklungschef war erfunden.

Das Persönlichkeitsrecht kann nämlich einen Aprilscherz teuer werden lassen. Wenn der Aprilscherz wahrheitswidrig Behauptungen zu Personen aufstellt, kann das von der betroffenen Person mit juristischen Mitteln bekämpft werden. Das gilt auch für juristische Personen, wie Firmen, Organisationen und Behörden. Auch Politiker können, wenn sie in einem Aprilscherz falsch zitiert werden, Ansprüche daraus geltend machen.

Personen und Organisationen kann man auch gut erfinden und dann im Aprilscherz zitieren

Auch hier hat Markus Burgdorf einen Tipp, damit es nicht zu juristischen Auseinandersetzungen kommen kann: „Erfinden Sie einfach einen Zitatgeber von einer erfundenen Behörde, Organisation oder einem Fantasieministerium. Aber prüfen Sie unbedingt vor Fertigstellung Ihres Scherzes sorgfältig, dass es diese Person und ihre Organisation tatsächlich nicht gibt.“ Daie erfundenen Namen und Bezeichnungen tun dem Aprilscherz keinen Abbruch, gerade wenn man bei der Benennung von Zitatgeber und Organisation etwas sorgfältig vorgeht.

Wer dennoch unsicher ist, ob der beabsichtigte Aprilscherz nicht vielleicht zu einer Kommunikationskrise werden kann, befragt vor Veröffentlichung seinen Hausjuristen.

Aprilscherz an Agentur vergeben

Natürlich kann man einen Aprilscherz auch von einer Agentur machen lassen. Die Onlinekommunikationsagentur Avandy zum Beispiel bietet diesen Service an und stellt den Kunden rechtzeitig vor dem 1. April mehrere Aprilscherz-Ideen vor. Diese Aprilscherze sind rechtssicher und besonders verbreitungsstark. Je nach Budget kann ein Socialmedia-Posting und eine Pressemitteilung auch mit Bewegtbildern noch glaubwürdiger wirken.

 

 

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